Heute vormittag während des Chirurgieunterrichts wurde meine Aufmerksamkeit - die doch normalerweise so vollkommen auf dem Lehrer und dem Lehrstoff liegt ;) - vollkommen in den Bann gezogen von einem Geschehen dass leider nicht innerhalb der Klasse lag: Auf dem Baum vor dem Fenster saß eine wirklich große wunderschöne
Elster. Fragt mich nicht, wo die da Mitten in der Stadt plötzlich herkam, aber sie war da und sah so wunderschön aus, dass ich den Blick nicht von ihr lassen konnte (darüber, dass sie interessanter war als verschiedene Nahtarten brauch ich wohl nichts zu sagen). Meine Aufmerksamkeit war so davon in Bann gezogen dass es sogar der Lehrerin anscheinend auffiel und sie mich fragte was denn da draußen so interesantes sei, worauf ich wahrheitsgemäß antwortete, was viele Lacher erntete. Banausen ;)
Der ganze Vorfall erinnerte mich sehr an eine Geschichte aus meiner ersten Klasse in der Grundschule. In der ersten Woche, alle waren gerade noch damit beschäftigt, Strichlein und Kreislein und Kringelchen in ihre Hefte zu malen, war klein Kathy bereits schon lange mit dieser Aufgabe fertig und langweilte sich. Draußen schüttete es wie aus Eimern und wenn klein Kathy etwas liebte dann waren es Regen und Pfützen und am besten die Kombination aus beiden. Also stand sie kurzerhand auf, schleifte ihren Sessel hinter ihr her bis an das Fenster, das in den Hof mit den ganz vielen tollen Löchern im Beton führte, stellte sich darauf und betrachtete begeistert die Pfützen und den Regen. Auf die Frage was ich dort mache, sagte ich, ehrlich wie Kinder halt sind, kurzheraus dass die Regenpfützen viel interessanter seien als die Aufgaben.
Ich rechne es meiner Lehrerin bis heute hoch an, dass sie mich dort bleiben ließ bis die anderen mit der Aufgabe fertig waren. Sie selbst war von der Geschichte so belustigt und begeistert, dass sie sie noch Jahre später, jedesmal wenn ich sie mit meinen Eltern traf, erzählte. Eine der wenigen Lehrer die mir wirklich positiv in Erinnerung geblieben sind...
